Liebe Gang Gang
Na, wer erkennt diese Weltstadt?
Es ist die berühmte Mode-Stadt Mailand!
Ich hätte so viele andere Bilder von Mailand aussuchen können, doch weshalb nahm ich genau dieses, vielleicht nicht ganz so verbreitete Bild?
Nun als ich es machte, dache ich nichts wirklich dabei. Mir gefiel der Anblick, weshalb ich inne hielt um ein Bild zu machen.
Genau um dieses Thema werde ich heute schreiben.
Innehalten.
Ein Wort und laut Duden ein starkes Verb.
Meiner Meinung nach ist es nicht nur ein starkes Verb, sondern vieles mehr.
Was macht man wenn man innehält?
Man nimmt sich bewusst die Zeit um durchzuatmen.
Stell dir vor, dass du mit einem Knopfdruck die Zeit um dich anhalten könntest.
Menschen werden zu Statuen, Autos bleiben an einem Ort und die Vögel würden verstummen. Es würde mucksmäuschenstill werden und nur du könntest dich bewegen, doch du würdest es nicht tun. Du hättest Zeit um alles ganz genau zu betrachten, ja sogar zu analysieren.
Du würdest die verschiedenen Körperhaltungen der Menschen wahrnehmen.
Du würdest sehen worauf ihre Blicke gerichtet sind.
Dir würde auffallen wieviel um dich geschieht und du würdest dich fragen wieviel du von all dem wirklich mitbekommen hättest, wenn du die Zeit nicht angehalten hättest.
Die wahre Kunst im Innehalten aus meiner Sicht ist, all dies um dich herum wahrzunehmen, ohne irgend einen Knopf drücken zu müssen.
Hierzu ein Spruch. Leider weiss ich nicht, von wem er ist...
Wer immer in Eile ist, begegnet niemandem, nicht mal sich selbst.
Sind wir ehrlich, wir alle sind des öfteren in Eile oder spät dran, vielleicht auch mal zu spät dran. Das ist ganz normal und menschlich.
Sind wir jedoch durchgehen in Eile und total vertieft in unsere Arbeit kann es vorkommen, dass wir uns selbst dabei vergessen.
Wir laufen in die Gefahr, uns und unsere Fähigkeiten als selbstverständlich wahrzunehmen. Wir sind darauf fokussiert unser Bestes bei der Arbeit, beim Studium oder wo auch immer zu geben. Wir wollen alles schnell machen, damit wir bereits mit der nächsten Aufgabe beginnen können. Wir sehen unsere Ziele vor Augen und streben sosehr nach Erfolg. Dies alles ist richtig und auch wichtig, doch vergessen wir oftmals uns selbst.
Was machen wir in unseren Pausen? Ich ertappe mich oft dabei, dass ich in meiner Pause zwar esse, da sie ja auch für das da ist, doch meine Gedanken bleiben sehr häufig bei der Arbeit.
Im Alltag halte ich nur selten inne und schaue mich umher. Ich vergesse oft, dass auch meine Gedanken ab und zu eine Pause brauchen und nicht nur weil ich hungrig bin.
Hierzu eine kurze Geschichte aus meinem Leben:
Immer wenn ich in Mailand bin, kaufe ich mir im bekannten China Town mein Mittagessen. Es ist einfach köstlich.
Da es ein Take-Away Stand ist, esse ich mein Essen nie gleich Vorort. Ich suche mir irgendwo in der grossen Stadt einen ruhigen Ort um mich hinzusetzten und meine Mahlzeit zu geniessen. Vielleicht werde ich in den nächsten Tagen nochmals einen Beitrag bezüglich Mailand und seinen verwinkelten Gassen schreiben.
Heute geht es mir um das Innehalten.
Wenn ich genüsslich mein Essen verspeise, halte ich inne und konzentriere mich nur auf den Moment. Auf meine Umgebung, Läute die sich um mich herum befinden, vielleicht zotteln oder fliegen Tiere vorbei und natürlich auf mein Essen. Ein Gericht, was ich bis anhin hier in Zürich noch nicht entdeckt habe.
Einmal sah ich eine Mutter mit ihrem Kind. Ihr Sohn wahr etwa 3 jährig und hielt ein Skateboard in den Händen. Vor lauter Schützen, hat man kaum den kleinen Jungen gesehen. Er legte sein Skateboard auf den Boden und stieg auf. Er wusste bereits, wie er selbstständig zu Tempo kam. Er rollte einige Meter bevor er vom Board fiel, dann stand er auf und wiederholte das ganze immer und immer wieder. Die Mutter war immer ein paar wenige Schritte hinter ihm. Ich war wirklich erstaunt, wie so ein kleiner Knirps schon so selbstständig und gut üben kann. Einmal als er die Balance verlor, rettete er sich indem er auf sein Skateboard legte und zwar wie ein Frosch. Dieser Anblick schenkte mir ein Lächeln.
Hätte ich nicht innegehalten, hätte ich diesen Moment vielleicht gar nie mitbekommen.
xoxo Odi

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