top of page

#53 Geduld

Autorenbild: OdiOdi

Aktualisiert: 15. Nov. 2022

Liebe Gang Gang


Vor einigen Tagen ging ich wieder einmal spazieren. Es war weder ein grosser, noch einen aufregenden Spaziergang und trotzdem tat es gut, wieder einmal in der Natur zu sein und die Beine zu vertreten.

Bei diesem Weizenfeld musst ich inne halten und es mit meiner Kamera für euch festhalten. Mir fiel erst da auf, dass wir vermehrt Weizenfelder haben. Die Maisfelder sind mir in meiner Region mehr als bekannt, doch der Weizen ist mir bis anhin eher selten aufgefallen.

Manchmal musst du einfach stehen bleiben, damit das Glück dich findet.

- Unbekannt


Der Weizen lehrt uns so einiges.

Er beginnt als winzig kleiner Samen unter der Erde. Als erster wächst er und kämpft sich durch die Erde nach oben an das Sonnenlicht.

Ist der Kampf gewonnen, so geht es mit dem Wachsen weiter.

Sie haben keinen Zeitdruck, nein im Gegenteil, niemand kann den Prozess beeinflussen. Alles was es braucht ist Geduld.

Geduld um gross und stark zu werden.

Geduld um Reif zu werden.

Geduld um geerntet werden zu können.

Sobald der Weizen sich seine Zeit genommen hat und bereit für seinen nächsten Schritt ist, wird er geerntet. Nun kommt die grosse Überraschung.

Was geschieht nun?

Wird er ein Brot?

Wird er einen Kuchen?

Wird er zu Teigwaren?

Wird er zu Bier?

Der Weizen bereitet sich lange Zeit auf diesen Moment vor, ohne zu wissen, zu was er weiterverarbeitet wird.

Eine Wahl hat er nicht, denn diese trifft der Mensch und doch bin ich mir sicher, dass er eine Präferenz hat. Ein Wunschszenario. Hat dies nicht jeder?

Egal zu was der Weizen wird, schlussendlich beschert er uns Menschen eine Freude und ist dies nicht das allerwichtigste? Er blüht für uns, egal ob bei Sturm und Regen oder bei Hitze, der Weizen wächst und schaut lediglich auf sich, damit er reif wird und uns "dienen" kann.


Ihr denkt euch nun bestimmt, dass der Weizen doch gar keine Gedanken hat, was sicherlich wahr ist.

Doch seinen Lebensstil ist ganz ähnlich zu unserem.

Anfangs klein und unbeholfen. Er lernt zu wachsen und hat Herausforderungen zu meistern wie zum Beispiel an die Erdoberfläche zu gelangen. Auf seiner Reise in die Höhe hat er Niederlagen zu bekämpfen und Höhepunkte zu geniessen. Der Weizen wächst in seinem Tempo und nur er kann die Geschwindigkeit beeinflussen. Hat er seine Reise abgeschlossen, so ist er bereit anderen zu dienen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Er bereitet anderen eine Freude und dies macht den Weizen selbst zu einem Glücklichen Weizensamen.


Zu Zeiten, an welchen ich mir unnötig viele Gedanken machen, hilft es mir etwas vereinfachter zu denken.

Ich versuche in meinem Kopf etwas Ordnung zu schaffen, ähnlich zu einem Frühjahrsputz. Sollte unser Leben nicht so sein, wie die Lebensweise eines Weizenkorns?



xoxo odi


Tann / Dürnten (ZH)

Comments


Beitrag: Blog2 Post
  • Twitter
  • Instagram

©2021 Odi's Welt

bottom of page