Liebe Gang Gang
Wow, was für ein Tag!
Ich glaube, dass ich wirklich irgend eine Schraube locker habe, denn ich bin in meinen Ferien um 6.45 den Bus genommen und bin Richtung Kanton St. Gallen losgegangen. In Sargans angekommen, nahm ich den Bus bis zur Talstation in Wangs. Von da aus, zuerst die Gondel und anschliessend einen Sessellift.
Ich fühlte mich schon etwas wie der klassische Schweizer, denn um 8.15 fuhr die erste Gondel und um 8.25 sass ich bereits in einer dieser Gondel und näherte mich dem Berg.
Oben angekommen, wusste ich nicht gleich, wo ich die Wanderung beginnen soll, da die Felsen um mich herum wie Giganten in die Höhe ragten.
Ich war froh, dass ich nicht die einzige war, welche diese Wanderung um diese Zeit in Angriff nahm und so lief ich den anderen Menschen hinterher.
Ich musste schon nach sehr kurzer Zeit feststellen, dass entweder der Anstieg sehr stark ist, oder aber, dass ich einfach keine Kondition mehr habe...
Irgendwie habe ich glücklicherweise doch noch den ersten Anstieg geschafft. Allerdings ging es danach gleich nochmal weiter hinauf.
Nach einer guten Stunde den Berg hinauf "keuchen" kam ich dann zu dem ersten der fünf Seen.
Es war ein eher kleiner, grünlicher See. Ich machte eine kleine Pause (von diesen gab es noch sehr viele... :) ) und sah den Fischchen und Kaulquappen zu.
Nach einer Weile ging es an den nächsten Hang.
Naja, es war vielmehr einen Fels, als einen Hang. Oben angekommen, dachte ich zuerst, dass ich mich nun in einer Sackgasse befinde, da es nur noch in einem schmalen Weg weiter hinauf auf den Fels ging. Glücklicherweise waren auch hier einige Leute und da das Durchschnittsalter von ihnen bei etwa 60 Jahren lag, dachte ich mir, dass ich das auch kann.
Zu meinem Glück war es einfacher als es zuerst ausgeschaut hatte.
Oben Auf dem Berg angekommen, dachte ich, dass sich der zweite See zeigt. Alles was ich zu sehen bekam war:
Eine gigantische Aussicht auf die Bergketten
Einem nochmals kleinen Hang mit viel Platz für eine Rast
Einen Wegweiser, der mir zeigte, dass sich der nächste See in einer Stunde Fussmarsch befindet
... Und einem weiteren steilen Anstieg
Ich entschied mich für eine Pause und stärkte mich mit Essen und viel Wasser.
Nun hiess es, den Berg zu wechseln und auf den nächsten, höheren Berg zu steigen.
Ich denke, dass der Aufstieg sicher 40% Steigung hatte!
Es war etwas peinlich, als ich von einem viel älterem Paar überholt wurde...
Irgendwann erreichte auch ich den Höhenpunkt und kurze Zeit darauf den zweiten See.
Dieser Befand sich allerdings ein gutes Stück unterhalb von mir.
Ich genoss die Aussicht und schaute mich um. Leider zu schnell bemerkte ich, was mir noch bevor stand. Direkt vor mir ragte einen weiteren Berg in voller Pracht empor. Es gab lediglich eine schmale Linie, bei welchen sich Punkte bewegten. Diese Linie sah wirklich sehr steil aus!
Nun gut, ich begann mit dem Abstieg, welcher ziemlich einfach und gemütlich war. Ich machte eine weitere Pause bei dem See und sammelte meine Kräfte für den folgenden Weg. Der Wegweiser zeigte an, dass sich der nächste See wieder in einer Stunde Marsch befindet.
Endlich oben angekommen war ich Atemlos. Dies nicht nur wegen der Felswand, welche ich heraufgekrakelt bin, sondern wegen der wunderschönen Aussicht. Mann konnte auf der einen Seite unglaublich viele Berge zugleich sehen und auf der anderen einen gigantischen Ausblick auf die Region geniessen.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir allerdings, dass dieser Anstieg lediglich gute 15 Minuten dauerte und somit lag noch ein gutes Stück Fussmarsch vor mir. Glücklicherweise konnte ich in weiter Ferne die kommenden zwei Seen sehen. Diese befanden sich links und etwas höher als ich. Natürlich, so wie die Wanderwege verlaufen, musste ich eher nach rechts und den Berg hinunter gehen, bevor ich wieder links und zu den Seen kam.
Dieser Abschnitt der Wanderung war sehr angenehm und schön.
Bei dem dritten See angekommen, glaubte ich meinen Augen nicht. Dieser Schottensee war unfassbar blau. Ja, er leuchtete richtig! So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen.
Eigentlich wollte ich zuerst hier eine längere Pause einlegen, jedoch sah ich den nächsten etwas unangenehmen Aufstieg und so entschloss ich bei dem nächsten See die verspätete Mittagspause einzulegen.
Diese Etappe der Wanderung hatte mir mehr Mühe als Freude bereitet, denn der Weg bestand lediglich aus Steinen und zusätzlich ging er in die Höhe.
Ich bin wirklich ziemlich aus der Form und somit waren meine Beine bereits vor diesem Weg sehr erschöpft.
Teils dachte ich, dass ich nochmals eine Pause einlegen sollte, jedoch sah ich die Menschen um mich herum, welche nochmals ein Stück unsportlicher ausschauten als ich und so ging ich weiter und erreichte eine Weile später mein Ziel.
Vor mir erstreckte sich der vierte See, welcher ebenfalls die selbe Farbe hatte, wie der Schottensee.
Der Anblick war unglaublich schön.
Etwas traurig war ich jedoch schon, denn der See befand sich wieder unter mir und kleinere Steine umgaben das Wasser, sodass das herabsteigen fast unmöglich war.
So entschloss ich mich mit dem Essen nochmals zu warten...
Komischerweise zeigte mir die Wandertafel, dass als nächstes die Sesselbahn komme und kein weiterer See.
Da war ich etwas verwirrt, jedoch zu müde um einen anderen Weg zu gehen und so stieg ich den Berg hinunter. Auf einer Zwischenebene breitete ich meine Picknickdecke im Grünen aus und ass endlich mein Mittagessen.
Mit einem vollen Bauch setzte ich die Wanderung fort und kurze Zeit später sah ich bereits die Sesselbahnstation.
Nochmals eine kurze Zeit später sass ich im Restaurant direkt neben der Bahn und genoss einen Eiskaffee.
Um ehrlich zu sein nagte es schon ein wenig an mir, dass ich lediglich vier Seen der 5 Seenwanderung sah... Zu meinem guten Glück sah ich nochmals einen Wanderweg und eine dazuliegende Karte, die mir zeigte, dass sich der letzte See zehn Minuten von mir weiter dem Weg entlang befand.
Ich musste selbst über mich lachen, denn vor lauter Müdigkeit und wahrscheinlich Zuckermangel sah ich das Restaurant und nichts anderes...
Ich ging also diese 10 Minuten dem Weg entlang und siehe da, der fünfte See lag vor mir. Er war ein eher kleiner und dunkelgrüner See, ziemlich normal im Vergleich zu den beiden letzten Seen. Schön und Sehenswert war er jedoch durchaus!
Zufrieden machte ich mich auf den Weg nach unten in die Zivilisation.
Da die Wanderung weiter oben fertig war, als sie begonnen hatte, musste ich eine Sesselbahn zusätzlich nehmen.
Bis zur Talstation, also drei Fahrten, was insgesamt doch fast 40 Minuten dauerte, bin ich zurück an der Talstation angekommen.
Natürlich war ich auch hier sehr pünktlich, denn die Sesselbahnen fuhren bis 16.00 und ich war um 16.05 wieder ganz unten.
Nun hiess es den Bus zurück nach Sargans nehmen und von da aus weiter mit dem Zug.
Ich hätte nicht gedacht, dass diese Wanderung mich so herausfordert. Ich bin jedoch froh und glücklich, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe und die wunderschönen Orte, Seen und Wege erkunden durfte.
xoxo odi

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