Liebe Gang Gang
Kein Mumm, keine Geschichte
- Zitat von Chris Brady
Letztens stolperte ich über das Zitat «No guts, no story» von Chris Brady.
Chris Brady ist ein amerikanischer Autor, welcher viel Erfahrung im Zusammenhang mit Führung mitbringt. Ganz egal ob es um eine Führungskraft als Sporttrainer, als Unternehmensführer einer Firma oder als Führer deiner eigenen Persönlichkeit geht.
Ich selbst kannte ihn oder seine Werke zuvor noch nicht. Das Zitat brachte mich ins Nachdenken und so habe ich die Person recherchiert, welche diesen Spruch sagte.
Ich verlinke euch hier seine Autoren Website, falls auch ihr mehr über Chris Brady und seine Werke erfahren möchtet.
Wie die meisten von euch inzwischen sicher wissen, durfte ich einige Jahre meines Lebens als Spitzensportathletin verbringen.
Ich bin eine Person, die gerne immer wieder die eigene Komfortzone verlässt, um das Adrenalin zu spüren. Es geht mir in erster Linie nicht um das Adrenalin und das Kribbeln im Körper, sondern vielmehr darum, mich meinen Limiten zu stellen, mich herauszufordern und «auf die Zähne zu beissen». Ich mag es, meine eigenen Grenzen zu spüren und ein paar Schritte darüber hinaus zu setzten.
Das mag für die einen oder anderen von euch nun vielleicht etwas seltsam klingen, doch ich brauche das Gefühl, mich selbst zu pushen. Ansonsten verfalle ich einem bequemen alltags Muster und dies gibt mir den Eindruck, dass ich nicht immer 100 Prozent bei der Sache bin und mein Bestes gebe.
Das Zitat «Kein Mumm, keine Geschichte» hat mich an mich selbst und mein Sportler-ICH erinnert.
Es braucht extrem viel Mumm, um etwas zu machen, was ausserhalb seiner Komfortzone ist.
Es heisst nicht umsonst Komfortzone, denn darin ist man sicher und gemütlich ist es auch. Wieso soll man sich in die Gefahr katapultieren, wenn es auch ein Leben in Sicherheit gibt?
Aus meiner Sicht muss man sich nicht unbedingt aus dieser Zone entfernen. Ein paar Schritte reichen meist schon.
Ich bin eine Person, die schon früh mit diesem Thema konfrontiert wurde (zum guten Glück!). Ich hatte meine Träume und Ziele und für mich war klar, dass ich diese nur erreiche, wenn ich das tue, was es braucht und nicht das, was bequem ist.
Ich denke, wenn man für etwas Feuer und Flamme ist, lernt man schnell, was es heisst, Dinge zu tun, die anstrengend, mühsam oder anfangs gar unmöglich scheinen. Um seine Ziele zu erreichen ist es wichtig zu wissen, wo seine Grenzen sind, diese zu verschieben und des Öfteren auch darüber hinaus zu schreiten. Es ist aber auch wichtig einzusehen, wann man seine Grenzen akzeptieren muss und einen anderen Weg zum Ziel kreieren soll.
Ganz egal, was wir in unserem Leben verfolgen, was wir erreichen möchten oder wie wir unser Leben gestalten. Wir alle brauchen den Mumm etwas zu unternehmen.
Vielleicht ist es etwas Kleines wie zum Beispiel einen Anruf zu tätigen, oder ein E-Mail zu schreiben.
Vielleicht sollte man sich bei einer Person entschuldigen.
Vielleicht ist es auch etwas anderes, wie das Halten eines Vortrags, oder das Bewerben auf seinen Traumjob.
Vielleicht ist es das Durchhalten in der Rehabilitation, nach einem Unfall, um wieder fit zu werden.
Vielleicht ist es das Erreichen seiner Träume oder das Verfolgen seiner Leidenschaft.
Ganz egal, was es auch sein mag. Es braucht Mumm, um den ersten Schritt zu machen, es braucht Mumm, um jeden weiteren Schritt zu machen und es braucht Mumm, um einen Strich zu ziehen und ein neues Kapitel anzufangen.
Es gibt keine Garantie, dass man sein Vorhaben und seine Ziele erreicht, wenn man sich getraut und alles dafür gibt.
Gerade im Spitzensport ist das unberechenbar. Manchmal funktioniert es, oft aber auch nicht.
Schnell kommen dann Gedanken auf wie: «Für was bin ich ständig aus meiner Komfortzone geschritten, wenn es am Ende doch nicht reichte?» oder «Jetzt habe ich das alles für nichts gemacht.»
Ich denke, dass das alles sehr gerechtfertigte Fragen sind. Ich war selbst an diesem Punkt als ich mich vom Spitzensport zurückgezogen habe und ich konnte mir jedes Mal sofort folgendermassen antworten: «Jedes einzelne Mal war es Wert. Auch wenn es schlussendlich anders gekommen ist, als ich es mir gewünscht habe, bereue ich nichts. Es hat mich gestärkt und geformt. Ich wurde zu dem Menschen, der ich heute bin.»
Und genau diese Antwort gibt mir die Kraft und den Mut, es immer wieder zu machen. Ganz egal, was es auch sein wird.
Mit Mumm können Wunder geschehen und wir schreiben unsere Geschichte.
xoxo Odi

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