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#60 Perspektiven

Autorenbild: OdiOdi

Liebe Gang Gang


Lange ist es her seit meinem letzten Beitrag.

Ich könnte viele Ausreden auflisten, oder euch das vergangene Jahr detailliert beschreiben, doch ich bin mir sicher, dass euch dies langweilen würde.

Stattdessen werde ich heute über das Thema Perspektiven schreiben.

Ein Wort, dass für mich grosse Bedeutung hat.

Der Duden beschreibt eine Perspektive wie folgt:

Perspektive: Betrachtungsweise oder -möglichkeit von einem bestimmten Standpunkt aus; Sicht, Blickwinkel.

Das Wort «Perspektive» ist auf meinem Lebensweg schon oft gefallen. Zuerst war es nur ein Wort, dass ich nicht verstand und Schwierigkeiten hatte, es korrekt zu schreiben. Später lernte ich es in einem Satz zu verwenden und passende Synonyme zu benutzen. Es dauerte eine Weile, bis ich diesen Begriff wirklich verstand.


Man hört oft Sätze wie: «Was sind Ihre beruflichen Perspektiven?» oder «Wie sehen Ihre privaten Perspektiven aus?».

Für mich waren solche Fragen immer etwas unangenehm und ich sprach nicht gerne darüber, aber wieso? Oftmals kamen solche Fragen bei wichtigen Gesprächen, wie zum Beispiel bei Bewerbungsgesprächen, auf. Ganz egal ob man einen Job, eine Wohnung oder vielleicht auch nur ein Haustier möchte. Normalerweise kennt man sein Gegenüber nicht, man hat nur wenig Ahnung, was die fragende Person wirklich hören möchte. Wenn es einem wichtig ist gut anzukommen, um zu bekommen, was man will, formuliert man gerne seine Perspektiven so, dass es dem Geschäftsmodell, der Agentur oder dem Tierbesitzer gefällt. Ich sage nicht, dass man seine Perspektiven total ändert, lediglich etwas in eine bestimmte Richtung biegt.

Doch ist das wirklich der richtige Weg zum Ziel?


Für mich bedeutet eine Perspektive zu haben einerseits zu wissen, wohin man möchte, und andererseits ist es einen eigenen, persönlichen Blickwinkel zu haben. Mit letzteren meine ich die persönliche Einstellung zu einer Sache.


Lasst mich ein Beispiel machen:

Ich habe einen grossen, unbewachsenen Garten und mein Ziel ist es, auf der einen Hälfte einen wunderschönen Blumengarten zu haben und einen Gemüse- und Früchtegarten auf der anderen Hälfte zu besitzen.

Ich möchte einen kleinen Laden eröffnen, bei welchem man die Blumen, Gemüse und Früchte kaufen kann, sodass die Leute auch in der Nähe zu guten Produkten kommen und nicht mit ihrem Fahrzeug, oder dem Öffentlichen Verkehrsmitteln bis in die Stadt fahren müssen.

Für mich ist das die «Zielperspektive».


Bei der Umsetzung verläuft anfangs alles wie gewollt, doch plötzlich zieht ein Gewitter auf und zerstört bis auf paar vereinzelte Blumen alles.

Am nächsten Morgen ärgere ich mich schrecklich über das Unwetter und seine bösen Folgen. «Nun ist alles kaputt und ich muss wieder von Anfang beginnen. Ich verliere dadurch ein ganzes Jahr und mache eine menge Verlust.» wären ungefähr meine Gedanken. Die Aufräumarbeiten dauern den ganzen Tag und am Abend setzte ich mich ausgelaugt auf die Veranda, welche von der Abendsonne beleuchtet ist. Von hier aus, das Massaker betrachtend, kommt mir die Idee. Wenn ich mir ein gläsernes Gewächshaus aufbauen würde, wären die Pflanzen von weiteren Gewittern geschützt und würden doch genügend Tageslicht bekommen.

Bereits während dem Abendessen suche ich online das notwendige Material und die geeigneten Hilfsleute für diese Idee zusammen, sodass ich bereits morgen mit der Umsetzung anfangen kann.

Fazit: Am Angang stellte ich eine negative Einstellung dar und am Schluss, als ich mich ausruhte und nochmals über die Geschehnisse nachdachte, kam mir eine positive Idee mit dem glasigen Gewächshaus. Alles, was es dafür benötigte, war eine leicht andere Perspektive von mir selbst aus. Wie gehe ich mit einer ungeplanten Situation um, ohne dass ich mein Ziel ändere? Bin ich negativ eingestellt und beginne ich wieder von Neuem, oder bin ich positiv eingestellt im Sinne von etwas Neuem gelernt zu haben und beginne wieder von vorne, jedoch mit neu erworbenem Wissen?

Für mich ist das die «Lebensperspektive / die eigene (innere) Perspektive»


«Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert».

Zitat von Albert Einstein


Diesen Gedankenanstoss mag ich sehr. Oft zögere ich, meine wahren Gedanken und Meinung zu äussern. Es könnte schliesslich sein, dass ich jemanden verletze oder ich mir feinde schaffe. Doch was bringt es mir, wenn ich nur wegen diesen «es könnte sein, dass…» Formulierungen beim Alten bleibe? Der Schlüssel liegt sehr oft im Tun und Versuchen, als im Dasitzen und Wünschen, oder im Abwägen der möglichen Misserfolge.


Anfangs erwähnte ich, dass ich die Fragen über die Perspektiven, zum Beispiel Bewerbungsgesprächen, nicht mochte.

Mag ich sie heute?

Nein.

Doch ich sehe den hohen Wert in dieser Frage und ich bin der Meinung, dass man immer zu seinen eigenen Perspektiven stehen sollte, und zwar ohne Ausnahme und auch ohne ein zurechtbiegen. Man sollte zu seinen Perspektiven stehen, wie auch zu seinen Einstellungen und Meinungen. Wir können grosses erreichen, wenn wir uns selbst ganz treu bleiben.


Es ist erlaubt und von positivem Nutzen, wenn wir uns ab und zu kurz etwas abseits hinsetzten, auf unser Werk schauen und uns folgendes zu unserem Masterplan und unserer Umsetzung fragen: «Ist das wirklich so?»


xoxo Odi



Herz-Perspektive; Cirencester, England


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